Produktionen
Cybermobbing! Vernetzt und verletzt.
Beitrag
Es gibt ja leider viele Arten von Gewalt – und Cybermobbing ist eine digitale Form davon. Aktuell ist mit Brigitte Macron sogar die Frau eines bekannten Politikers Opfer von Cybermobbing. Das zeigt: Es kann wirklich jede und jeden treffen. Besonders stark betroffen sind jedoch Kinder und Jugendliche. Viele sind Opfer, manche werden sogar selbst zu Tätern. Dabei ist Cybermobbing längst nicht mehr nur ein individuelles Problem, sondern hat sich schon seit einiger Zeit zu einem echten Gesundheitsrisiko für die Gesellschaft entwickelt. Wir haben uns mal umgehört!
Länge: 1:28''
Autorin: Katharina Adams
Sprecher: Tino Schöning
Manuskript
|Anmoderationsvorschlag 1:|
Es gibt ja leider viele Arten von Gewalt – und Cybermobbing ist eine digitale Form davon. Aktuell ist mit Brigitte Macron sogar die Frau eines bekannten Politikers Opfer von Cybermobbing. Das zeigt: Es kann wirklich jede und jeden treffen. Besonders stark betroffen sind jedoch Kinder und Jugendliche. Viele sind Opfer, manche werden sogar selbst zu Tätern. Dabei ist Cybermobbing längst nicht mehr nur ein individuelles Problem, sondern hat sich schon seit einiger Zeit zu einem echten Gesundheitsrisiko für die Gesellschaft entwickelt. Mein Kollege Tino Schöning hat sich mal umgehört:
|Anmoderationsvorschlag 2:|
Cybermobbing – fast alle Jugendlichen kennen es, viele haben es schon selbst erlebt. Beleidigungen, peinliche Fotos oder Gerüchte verbreiten sich auf Plattformen wie WhatsApp, TikTok, Snapchat oder Instagram wie ein Lauffeuer im Netz. Was von manchen immer noch als „dummer Scherz“ verstanden wird, kann für die Betroffenen gravierende Folgen haben, bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Cybermobbing ist also längst nicht mehr nur ein individuelles Problem, sondern hat sich schon seit einiger Zeit zu einem echten Gesundheitsrisiko für die Gesellschaft entwickelt. Mein Kollege Tino Schöning hat mal nachgefragt:
|Sprecher:|
Besonders betroffen von Cybermobbing sind junge Menschen zwischen zehn und 25 Jahren, weiß Diplom Psychologe Dirk Weller von der BARMER:
|O-Ton Dirk Weller, Diplom Psychologe, BARMER:| 0:19“
Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland hat bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht – sei es als Täter, Opfer oder Beobachter. Und Studien belegen, dass Jugendliche im Schnitt über 30 Stunden pro Woche online sind und das schafft nicht nur Raum für Austausch und Kreativität, sondern leider auch für Mobbing, Beleidigungen und Ausgrenzung.
|Sprecher:|
Und im Netz gibt es keine Pausen:
|O-Ton Dirk Weller, Diplom Psychologe, BARMER:| 0:21“
Anders als beim klassischen Mobbing kennt das Internet keine Grenzen und Smartphones und soziale Medien machen es für Betroffene oft unmöglich, dem Druck zu entkommen. Und das peinliche Foto oder das Gerücht ist online rund um die Uhr für alle sichtbar. Und durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, hat Cybermobbing noch einmal eine völlig neue Dimension bekommen, etwa durch gefälschte Bilder und Videos.
|Sprecher:|
Das geht nicht spurlos an den Betroffenen vorbei:
|O-Ton Dirk Weller, Diplom Psychologe, BARMER:| 0:31“
Cybermobbing kann eine Vielzahl seelischer und auch körperlicher Symptome auslösen – von Schlafstörungen über Rückzug bis hin zu Depressionen, aber auch Kopfschmerzen oder Appetitlosigkeit. Und jede vierte Person berichtet von Selbstmordgedanken. Und das heißt, wir müssen diese dunkle, krankmachende Seite der Digitalisierung endlich zurückdrängen. Unsere aktuelle Jugendstudie zeigt jedoch keinen Trend zur Besserung: Rund ein Viertel der Betroffenen berichtet mittlerweile, keinerlei Hilfe bekommen zu haben. Und das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass wir unsere Jugendlichen deutlich besser schützen und ihnen helfen.
|Sprecher:|
Mehr Infos gibt es unter barmer.de/cybermobbing.