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Interview: Legionellenprüfung für Trinkwasser

Interview mit Lars Leblang, Techem GmbH

Manuskript zum Interview

| Anmoderationsvorschlag: |
Im Wasser sind in geringen Mengen immer Legionellen vorhanden. Werden sie mit dem Essen oder Trinken aufgenommen sind sie in der Regel völlig harmlos. Bedenklich wird es erst, wenn die Bakterien in hoher Konzentration in die Lunge gelangen - zum Beispiel durch den Wasserdampf, der beim Duschen entsteht. Daher gilt für fast alle Mehrfamilienhäuser: Laut Trinkwasserverordnung müssen die Eigentümer das Trinkwasser regelmäßig auf Legionellen überprüfen lassen. Stichtag für eine Erstuntersuchung ist hier der 31.12.2013. Ich spreche dazu mit Lars Leblang von Techem:

 

|Begrüßungsvorschlag Moderator:|
Guten Tag Herr Leblang, ich grüße Sie.

|Begrüßung Lars Leblang, Techem GmbH:| 0:01“
Einen schönen guten Tag!

1. Frage: Was sind denn Legionellen? 0:29“
Nun, Legionellen sind Stäbchenbakterien, die als natürlicher Bestandteil im Grund- und Oberflächenwasser vorkommen. Sollte dieses Wasser für die Trinkwasseraufbereitung verwendet werden, gelangen diese Bakterien ins Trinkwasser und somit in die Trinkwasserinstallation des Hauses und können sich dort unter gewissen Bedingungen vermehren. Beim Trinken besteht dadurch noch keine Gefahr jedoch wird es gefährlich für die Gesundheit, wenn diese Bakterien eingeatmet werden. Das kann zum Beispiel erfolgen beim Duschen, wenn das Wasser nämlich vernebelt wird und diese feinen Wassertröpfchen in die Lunge gelangen.

2. Frage: Warum können Legionellen in vermehrter Form unter anderem in Rohrleitungssystemen von Mehrfamilienhäusern auftreten? 0:35“
Nun, bei Mehrfamilienhäusern hat man eine sehr lange Rohrleitungslänge und die Legionellen fühlen sich in warmem Wasser am wohlsten zwischen 25 und 55 Grad. Und bei diesen langen Rohrleitungen hat man oftmals stehendes Wasser, also, was nicht gezapft wird und diese Umstände begünstigen eben diese Vermehrung. Wir haben natürlich, um das konkret zu benennen, Rohrleitungen, Duschschläuche und Wasserhähne, wo sich diese Legionellen besonders gerne vermehren können. Besonders ist die Situation jetzt im Sommer, in der Urlaubszeit, wenn viele Bewohner nicht da sind und kein Wasser eben zapfen. Dann hat man stehendes Wasser und der Nährboden für diese Legionellenvermehrung ist eben da.

3. Frage: Was müssen Hauseigentümer laut Trinkwasserverordnung unternehmen, um sich vor Legionellen zu schützen? 0:32“
Laut Trinkwasserverordnung muss man tätig werden, wenn das Haus eine gewisse Speichergröße an Warmwasserspeicher überschreitet und auch eine gewisse Rohrleitungslänge. Dann ist man verpflichtet regelmäßige Untersuchungen des Wassers durchführen zu lassen auf diese Legionellen und das betrifft circa zwei Millionen Mehrfamilienhäuser in Deutschland und die Pflicht liegt beim Vermieter. Die Erstprüfung muss übrigens bis zum 31.12. diesen Jahres durchgeführt worden sein, um eben die Trinkwasserverordung zu erfüllen. Also, wir empfehlen daher, die Prüfung möglichst bald zu beauftragen, um diese Frist eben zu wahren.

4. Frage: Warum besteht für Ein- und Zweifamilienhäuser keine Untersuchungspflicht? 0:28“
Ein- und Zweifamilienhäuser sind in der Regel kleiner gebaut. Die Rohrleitungen sind kürzer, der Speicher für das Warmwasser ist kleiner und dadurch ist auch das Wasser mehr in Bewegung. Das heißt, die Bewohner zapfen viel häufiger die Rohrleitungen frei, dadurch bildet sich kein guter Nährboden für diese Legionellen und daher hat der Gesetzgeber auch die Ein- und Zweifamilienhäuser aus dieser Regelung ausgenommen. Aber natürlich schadet es auch bei Mietern oder Eigenheimbesitzern nicht, nach dem Urlaub die Rohrleitungen mal durchzuspülen.

5. Frage: Welche Angebote bietet Techem an, um Vermieter bei der Legionellenprüfung zu unterstützen? 0:28“
Wir bieten die professionelle Unterstützung der gesamten Legionellenprüfung an. Wir nehmen alle notwendigen Aufgaben ab, die der Vermieter zu erfüllen hat. Wir arbeiten dabei sehr eng mit unserem Partner SGS Institut Fresenius zusammen. Das heißt, wenn Vermieter sich an uns wenden und uns diese Legionellenprüfung übertragen, sind sie auf der sicheren Seite. Man kann einzelne Pakete buchen oder eben das Gesamtpaket. Aber ganz wichtig ist, dass wir auch auf die Mithilfe des Mieters angewiesen sind.

6. Frage: Was genau beinhalten die Angebote von Techem und dem Labor SGS Institut Fresenius bei dieser Legionellenprüfung? 0:42“
Nun, dass ist einmal das komplette Dienstleistungspaket. Das fängt an bei der Begehung der Liegenschaften, Untersuchung, ob die Probenahmeventile alle ordentlich installiert sind, geht weiter über die Probenahme selbst, dass heißt, das Wasser abzapfen und mit der anschließenden Analyse beim Institut SGS Fresenius. Wir archivieren natürlich die Laborbefunde, stellen Mieterinformationen aus oder informieren das Gesundheitsamt, wenn es erforderlich ist und es wird ein Zertifikat ausgestellt für eine ordnungsmäße Dokumentation der Prüfung. Wir bieten natürlich auch eine Beratung an, im Vorfeld, wenn der Vermieter gerne wissen möchte, was er tun kann, um die Legionellen überhaupt zu vermeiden beziehungsweise, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, die Beratung dahingehend, wie das Problem gelöst werden kann.

7. Frage: Was können Mieter selbst tun, um sich vor Legionellen zu schützen? 0:44“
Wenn jemand länger als eine Woche verreist ist, könnte zum Beispiel ein Nachbar oder ein Bekannter zweimal pro Woche das Wasser laufen lassen. Wenn das nicht funktionieren sollte, sollte man auf alle Fälle nach dem Urlaub die Leitungen spülen, also das Wasser ablaufen lassen. Wenn man noch länger verreist ist oder ein Wohnungsleerstand vorherrscht, dann sollte sogar das Wasser ganz abgestellt werden. Zwar ist sauberes Trinkwasser ein sehr kostbares Gut aber es muss in Bewegung bleiben. Das heißt, stark betriebenes Wassersparen trägt in diesem Fall nicht unbedingt zur Gesundheit bei. Das heißt, wir raten ganz klar: Die Leitungen der Wohnung müssen des öfteren gespült werden aber dafür verbraucht man ja auch nur wenige Liter. Und das Wasser ist ja auch nicht verloren, man kann es für andere Dinge verwenden, wie zum Beispiel zum Blumengießen, gerade jetzt nach dem Urlaub.

|Verabschiedungsvorschlag Moderator:|
Herr Leblang, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

|Verabschiedung Lars Leblang, Techem GmbH:| 0:01“
Ich danke auch.